Wir der BfG Bamberg sind eine Gemeinschaft junger Menschen,die sich zusammengefunden hat, um als eine adäquate Vertretung für Menschen, die nicht in einer Kirche sind, zu sein. Gerade am Standort Bamberg, sitz des gleichnamigen Erzbistums, war eine Stimme als Opposition zu der kirchlichen bisher jedoch Mangelware. Gleichzeitig ist es in Zeiten, in welchen die Macht und Bindung der Kirchen immer stärker abnimmt und die Kirche vor allem medial dadurch glänzt, dass wieder ein neuer Rekord der Kirchenaustritte zu vermelden ist, essenziell als Interessensvertretung und Auffangbecken für neue und alte konfessionslose da zu sein, wichtiger noch, all diesen Individuen eine Stimme zu geben.
Es ist wesentlich in einer Welt, in der regressive Tendenzen und Wissenschaftsskepsis mehr und mehr grassieren, die Werte der Aufklärung umso stärker zu verteidigen und für diese dezidiert einzutreten.Toleranz, die persönliche Freiheit, Bürger- und Menschenrechte, die Entflechtung und konsequente Trennung von Kirche und Staat, Humanismus, sind nicht lediglich beschreibende Begriffe oder dahingesagte Phrasen, sondern Grundüberzeugungen denen wir uns als BfG Bamberg verpflichtet fühlen, die unser Handeln und Denken bestimmen.
Toleranz, als Ausdruck und Akzeptanz der Vielfältigkeit und Verschiedenheit der Menschen, ist für uns von fundamentaler Bedeutung; gerade in Anbetracht der deutschen Geschichte. Hass und Gewalt, Rassismus und Nationalismus, Kriege und Verbrechen, die aus Intoleranz und aus Angst vor der Andersartigkeit von Anderen, schlichtweg aus Hass oder jedweden anderen Motiven, begangen werden, verurteilen wir aufs Schärfste. Wir sind bestrebt darin einer Welt zuzuarbeiten und überzeugt davon, dass derartige Ideologien und Weltanschauungen in der Zukunft als überholt angesehen werden und ein friedliches Zusammenleben der Menschen, in Betonung der Gleichheit und doch Verschiedenheit eines jeden, möglich ist.Die größtmögliche Freiheit und darin inbegriffen, die Möglichkeit eines jeden Menschen ohne Hindernis eine Bildung zu erlangen, welche konstitutiv ist, um eine volle und unabhängige Entfaltung der Persönlichkeit zu gewährleisten, ist eine Maxime, derer wir uns verpflichtet fühlen und die wir auch konkret bearbeiten.Bearbeiten, indem wir in Bamberg einen Kindergarten eröffnen werden. Dies ist gerade deshalb von herausragender Wichtigkeit, da die pädagogische Arbeit vor dem Eintritt in die Schule ein vom Staat verwaistes Gebiet ist, in welchem die Kirchen, katholisch wie evangelisch, eine dominante Rolle aufweisen und durch eine solche die Gewährleistung einer undogmatischen Bildung und damit verbunden die Herausbildung der Persönlichkeit konterkariert oder zumindest in Frage gestellt werden darf, ob sie sie nicht über Gebühr beeinflusst. Somit ist ein Gegenpol, ein humanistisch geprägter Kindergarten, maßgeblich, um auch hiermit die Entflechtung von Religion und Staat aktiv zu unterstützen.Die allgemeinen und unveräußerlichen Menschenrechte, welche 1948 beschlossen wurden, sind für uns handlungsleitend und gerade dort zu verteidigen, wo sie veräußerlich, selektiv oder auf sonst vorstellbare Art missbraucht oder verleugnet werden, unabhängig davon, von welcher politischen Couleur diese Gefährdung ausgeht.Eine weitere Säule besteht darin, die Säkularisierung, also die Trennung von Staat und Kirche voranzutreiben. Hierin unterstützen wir beispielsweise unseren Dachverband beim Vorgehen gegen repressive Gesetzgebung, die eine Entflechtung nicht nur nicht begünstigt, sondern vielmehr die Verschränkung gar zu befördern, wie man beispielhaft an der Klage gegen das sogenannte „Söder-Kreuz“ sehen kann. Ferner sind hier bereits große Erfolge erzielt worden (Klage gegen des Tanzverbots) an die wir hoffen, mit tatkräftiger Unterstützung anschließen zu können.
Das bayerische Staatsministerium für Bildung und Kultur hat uns am 05.10.2022 die beantragten Rechte einer Körperschaft des öffentlichen Rechts zugebilligt. Somit ist der BfG Bamberg nun gleichgestellt mit anderen Religionsgemeinschaften, sowohl auf politischer, gesellschaftlicher und rechtlicher Ebene, was uns einerseits die notwendige Seriosität in der Außenkommunikation verleiht, die substanziell ist, um die oben genannten Ziele und Anliegen zu verwirklichen, zu verfolgen und schlussendlich die humanistisch säkulare Weltsicht auch hier im Erzbistum Bamberg zu verbreiten und die Säkularisierung in einer Stadt mit einer derartig historisch erwachsenen Verflechtung zwischen Regierung und Kirche voranzutreiben, kurz: Allen mit unserer Weltsicht sympathisierenden Gehör zu verschaffen.